Mit dem Kreuzfahrtschiff MSC Fantasia unternahmen wir diesen April unsere erste Kreuzfahrtreise im westlichen Mittelmeer und in den Atlantik und besuchten dabei aufregende Städte und Länder. Die Kreuzfahrt begann im italienischen Genua, führte über Barcelona nach Casablanca in Marokko bis zu den wunderschönen Inseln Teneriffa und Madeira. Bei der Fahrt mit dem Schiff zurück Richtung Genua legte die MSC Fantasia in Malaga in Spanien sowie in Civitavecchia (Rom) in Italien an, bis die Kreuzfahrtreise nach elf Tagen auf See wieder im Heimathafen Genua endete. In diesem Reisebericht über unsere Erfahrungen auf der Kreuzfahrt stellen wir schöne Ausflüge & Orte vor, zeigen unsere schönsten Bilder mit Videos und geben Tipps rund um Kreuzfahrten. Vielleicht bekommt der eine oder andere danach Lust auf eine Kreuzfahrtreise!
Inhaltsverzeichnis
Anreise zur MSC Fantasia im Heimathafen Genua
Mitten in der Nacht sammelte der komfortable Reisebus von Schwarzott Reisen uns und weitere Kreuzfahrer pünktlich bei einer Raststation nahe Graz auf. Nach einer ruhig verlaufenen Fahrt, bei der man ab und zu kurze Gelegenheit zum Dösen fand, erreichten wir nach etwas mehr als acht Stunden Fahrt mit zwei Pausen à la ½ Stunde um halb 10 Uhr den Schiffsterminal Genua. Für die richtige Einstimmung auf den bevorstehenden Urlaub auf See sorgten lustige Ansagen der beiden Busfahrer. Besonders die Meldung des Fahrers nach der kurvenreichen Fahrt durch die Täler des Apenninen Gebirges bei Genua blieb uns Kreuzfahrt Neulingen gut in Erinnerung, schlussendlich wussten wir bis dahin nicht, wie sich ein etwaig stärkerer Seegang auf das Schiff auswirken würde:
Wenn ihr die letzten Kurven ohne schlecht werden überstanden habt, dann wird der Seegang kein Problem mehr.
Vor dem Aussteigen in Genua informierte er uns noch, dass ein Stadtspaziergang vor dem Einchecken und Einschiffen wegen der Kriminalität in Genua nicht empfehlenswert und nach einem Diebstahl eine Anzeige bei der Polizei sinnlos sei.
Vermutlich wurden nicht nur unsere Augen ob der riesigen Ausmaße der MSC Fantasia größer, als wir das Schiff durch die Busfenster im Hafen sahen. Stockwerke ragte das Heck in die Höhe, ein imposanter Anblick! Kein Wunder, den die MSC Fantasia ist mit ihren Schwesternschiffen MSC Splendida, Divina und Preziosa der neuntgrößte Kreuzfahrtschiffstyp der Welt.
MSC Check-In
Unsere mit Gepäckanhänger gekennzeichneten Koffer wurden gleich vom Hafenpersonal aus dem Transferbus ausgeladen und zum Kreuzfahrtschiff gebracht. Nur mit dem Handgepäck und dem Fotorucksack machten wir uns nach Anweisung der Guides zum Check-In Schalter im Terminal. Glücklicherweise wurde an diesem Tag der Check-In vom angekündigten 13 Uhr Termin auf 10 Uhr 30 vorgezogen, sodass die Wartezeiten sehr kurz waren.
In der Wartehalle wurden die Reisenden blockweise in Nummern aufgeteilt beziehungsweise gruppiert und nach und nach aufgerufen. Bis man zu den Schaltern kommt, wo den Kreuzfahrern die sogenannten Cruise Cards ausgehändigt werden, mussten Pass und Ticket mehrmals vorgewiesen werden. Die von MSC ausgestellte Boardkarte im Scheckkartenformat ist Zahlungsmittel, Zimmerschlüssel und Ausweis in Einem. Nicht verlieren und am Besten immer bei sich tragen! Mit der Cruise Card in der Hand ging es zur letzten Wartehalle vor dem Sicherheitscheck & Zoll wie man es auch am Flughafen kennt.
Aus Sicherheitsgründen wird von uns noch jeweils ein Foto vom Gesicht zur Identifikation bei der Kreuzfahrt gemacht. Dieses wird im System gespeichert und von den Sicherheitsleuten am Schiff bei jedem An- oder Von-Board gehen durch Scannen der Cruise Card verglichen. Ein paar Minuten später, inklusive einem weiteren Foto vom Einchecken vor einem Steuerrad (konnte man später im Photoshop kaufen), erreichten wir die Gangway und betraten zum ersten Mal ein Kreuzfahrtschiff.
Kreuzfahrt Check In – Ablauf der Einschiffung bei MSC
So geht es Schritt für Schritt an Board des Kreuzfahrtschiffes:
- Gepäckübergabe ans Servicepersonal, die die Koffer direkt aufs Zimmer bringen.
(Wichtig: Gepäckanhänger müssen am Koffer angebracht sein!!)- Mit den Reisepapieren, Pass und Handgepäck zum Check In Schalter gehen.
- Dem Aufruf der ausgehändigten Einschiffungs- bzw. Wartenummer folgen.
- Nach Kontrolle der Reisedokumente, Erhalt der Boardkarte / Cruise Card.
- Aus Sicherheitsgründen wird noch ein Foto zur Identifikation gemacht.
- Letzte Sicherheitsschleuse mit Scan vom Handgepäck und Zoll.
- Über die Gangway das Kreuzfahrtschiff betreten und das Abenteuer Kreuzfahrtreise geht los!
An Bord der MSC Fantasia
Der erste Eindruck von der luxuriösen Ausstattung beziehungsweise Einrichtung des Schiffes – wow! In den Hallen finden sich viele Spiegel, es blitzt und blankt und überall hilfsbereite freundliche Mitarbeiter am Schiff. Da die Kabinen erst um 14 Uhr bezugsbereit waren, gab es die Möglichkeit das Handgepäck bei der Rezeption abzugeben und dieses vor dem Bezug der Kabine wieder selber zu holen. Wir nahmen dieses Angebot aber nicht in Anspruch und fuhren gleich in das oberste Stockwerk des Schiffes – Ausstieg Deck 14 – Sonnendeck.
Der erste Blick über das Deck und die Pools offenbarte die enorme Größe der MSC Fantasia. Um diese Zeit waren noch wenige Leute an Deck, die Temperatur angenehm warm und vereinzelt sonnten sich Gäste in Badebekleidung auf den Liegen in der Sonne im Bereich des Außenpools (es gab Gäste am Schiff, die einfach eine zweite Kreuzfahrt anhängten). Neugierig schlenderten wir bei einer Rundwanderung über das Sonnendeck und hatten dabei einen guten Ausblick auf Genua. Die Hafenstadt weist viele Hochhäuser und alte Häuser auf, die eng aneinander an den Hang gebaut wurden.
Zu Mittag wurde das Willkommensbuffet in der Zanzibar, das große Selbstbedienungsrestaurant am Deck 14, mit Pizza, Burger, Pasta, Salat, Gegrilltes, Rohschinken, Desserts und vielen mehr eröffnet. Mit gut aussehendem Essen auf Tellern machten wir es uns auf einer der Sonnenliegen gemütlich und begannen uns von der langen Anreise zu erholen. Ein paar Minuten nach 14 Uhr standen wir vor unserer Kabine auf Deck 9. Diese zu finden war nach einer kurzen Orientierung gar nicht schwer, da auf jedem Deck, bei jedem Ausgang von den Liften links und rechts die Bereiche der Zimmernummern auf einem Schild zu finden waren. Erfreulicherweise warten auch bereits unsere zwei Koffer unversehrt vor der Kabinentür. Beim Betreten der Innenkabine folgte die nächste positive Überraschung. Mit einem großen Bett, TV, Fön, Safe, Telefon, Minibar war diese gut ausgestattet, sehr geräumig und durch die Beleuchtung sowie den Spiegeln an den Wänden relativ hell. (Anmerkung: Wir buchten eine der größeren Innenkabinen, die anderen sind etwas kleiner)
Sicherheitsübung am Schiff
Sicherheit ist auf jedem Schiff ein großes Thema und erst recht auf einem Kreuzfahrtschiff mit tausenden Passagieren und Crewmitglieder. Sicherheitsanweisungen waren mehrsprachig auf der Innenseite der Kabinentür zu finden, die auch einen Plan des Schiffes mit dem für den Bereich ausgewählten Sammelpunkt enthielt. Zudem lief im eingeschalteten Fernseher auf Kanal 1 ein Video mit Sicherheitsanweisungen in einer Schleife.
Die vorgeschriebene Notfallübung war für 16 Uhr 30 angesetzt und wurde sowohl in der in der Kabine bereit liegenden Bordzeitung als auch über Lautsprecher durchgesagt. Überpünktlich, ein paar Minuten vor dem Warnsignal mit drei kurzen und drei langen Tönen machten wir uns mit den im Schrank gefundenen orangen Schwimmwesten auf den Weg zum Sammelpunkt C (dieser ist auf der Cruise Card und auf der Schwimmweste vermerkt) über die Treppen. In einem Notfall dürfen die Lifte nämlich nicht benutzt werden. An jedem Liftzugang oder Abzweigung standen Crewmitglieder und wiesen den Gästen den Weg.
Beim Sammelpunkt kontrollierten zuständige Crewmitglieder den Sitz der Schwimmweste, waren beim Anziehen der Weste behilflich und erklärten die Benutzung im Falle des Falles. Insgesamt dauerte die Sicherheitsübung am Schiff rund eine halbe Stunde.
Die Kreuzfahrt beginnt
Wer kennt das Bild einer Kreuzfahrt nicht aus TV-Serien wie Traumschiff, Verrückt nach Meer und Co. Bei jeder Abfahrt aus einem Hafen versammeln sich die Passagiere an Deck und winken den Menschen am Pier. Auch auf der MSC Fantasia fanden sich die Kreuzfahrer am Sonnendeck zur Abfahrt aus dem Hafen von Genua ein. Gewinkt wurde zwar nicht viel, aber die Szenerie war einzigartig als die Motoren das Schiff langsam Richtung Hafenausfahrt schoben. Bei einer kühlen Brise Wind erklang aus den Lautsprechern „Time to Say Goodbye“ von Andrea Bocelli. Man blickt auf die Häuser und Hallen am Hafen unter sich hinab, selbst Passagierschiffe wirken von Deck 15 aus wie kleine Schiffe und bei einem Panoramablick auf Genua zeigt sich die Weitläufigkeit der Stadt.
In der bereits erwähnten Bordzeitung „MSC Daily program“ wird täglich über Tagesaktivitäten, Ausflüge, abendliche Garderobe & Programm, Wettervorhersage sowie besonders für Fotografen interessant, über die Uhrzeit vom Sonnenaufgang und Sonnenuntergang informiert. Am ersten Tag auf See in südwestlicher Richtung an der Riviera di Ponte entlang, war als Kleidungsempfehlung leger für den Abend im Restaurant angegeben.
Abendessen im Restaurant
Uns wurde beim Check-In die erste Essensitzung um 18 Uhr 30 zugewiesen (diese sowie welches Restaurant und die Tischnummer sind auf der Cruise Card vermerkt). Circa zwei Stunden sind für das Essen mit mehreren Gängen eingeplant, da danach die zweite Essensitzung um 20:45 beginnt. Am Eingang zum Red Velvet Restaurant warteten bereits Servicemitarbeiter auf hungrige Gäste und zeigten den Weg beziehungsweise führten zum Tisch, der für die kommenden Reisetage auf der Kreuzfahrt immer der gleiche ist.
Unser kleiner ovaler Tisch für sechs Personen sah zuerst etwas einsam und verlassen in der leichten Ecke aus, es zeigte sich aber die nächsten Tage, dass dieser Tisch vorteilhafter und ruhiger als ein Tisch in der Mitte des Restaurants lag. Als die ersten Gäste, die am Tisch ankamen, konnten wir uns auch noch die Plätze aussuchen (auch diese blieben von sich aus die nächsten Tage immer gleich). Gleich darauf gesellten sich unsere künftigen Tischnachbarn, ein älteres Pärchen aus der Schweiz nahe Luzern sowie zwei Damen aus Wien dazu.
Auf der mehrsprachigen Karte, mit den Speisen in deutsch auf der letzten Seite, konnte ein Gericht pro Gang bestellt werden. Meistens gab es zwei bis drei Speisen pro Gang zur Auswahl. Anfangs denkt man sich, sooo viel Essen. Aber man sieht später, dass die Portionen auf den Tellern deutlich kleiner sind, als man es von Restaurants zu Hause gewohnt ist. Dennoch, hat man alle Gänge von der Vorspeise, Salat / Suppe, Risotto / Pasta, Hauptgericht und Dessert durch, ist man satt! Bevor der Kellner die Bestellung aufnimmt, serviert dieser noch Gebäck und Butter. Generell wartete das Service mit dem Auftischen der ersten Speisen, bis alle am Tisch waren und gemeinsam essen konnten.
Das erste Abendessen an Bord der MSC Fantasia im Red Velvet Restaurant war sehr hübsch angerichtet und schmeckte gut. Es gab Miesmuscheln, vegetarische Teigtasche, Suppe nach ligurischer Art, Goldbrasse und Apfelcrumble zum Dessert. Zum Fisch passend bestellten wir Weißwein und Wasser. Bei Bestellung von Getränken bittet der Kellner oder Kellnerin nach dem Abendessen um die Cruise Card und bringt diese mit der Rechnung zurück, die man unterschreiben muss. Eine Kopie davon erhält der Gast.
Abgerechnet wird erst am Ende der Reise, daher benötigt man auf dem Schiff kein Bargeld! In unserem Fall hatten wir vorher über das Reisebüro ein Getränkepaket mitgebucht, sodass die Rechnung schlussendlich meistens 0 € ausmachte.
Abendveranstaltung
Über die jeweilige Abendveranstaltung des Tages konnte man sich über die Bordzeitung informieren. Diese finden zweimal statt, für die erste Essensitzung ist diese nach dem Essen und für die zweite Essensitzung davor.
Die Zeit bis zur Veranstaltung im geräumigen Theater L’Avanguardia mit einem Konzert vom Pianisten Mauro Bertolino nutzten wir für eine Erkundung des Schiffes. Dabei stellten wir schnell fest, dass im Casino auf Deck 6 ein Raucherbereich war (wäre von unserer Kabine aus der schnellste Weg zum Restaurant gewesen), den man mit einer Alternativroute über das Deck 7 darüber als Nichtraucher gut ausweichen konnte. Prinzipiell herrscht überwiegend Rauchverbot auf dem Kreuzfahrtschiff, für Raucher gibt es einige ausgewiesene Möglichkeiten, mit denen Nichtraucher aber nicht unbedingt störend in Berührung kommen müssen.
Wir schlürften noch einen Cocktail an einer der zahlreichen Bars, ehe wir uns einen Platz auf den weichen Sesseln im Theater suchten und dem schönen Pianokonzert des Musikers lauschten. Zum Ausklang der langen Anreise und des ersten Abends auf der MSC Fantasia war das einstündige Klavierspiel mit bekannten Liedern der klassischen Musik wohltuend entspannend. Am späteren Abend ging es wieder zurück in die Kabine und gleich ins gemachte Bett.
Seegang am Morgen
Gegen 6 Uhr früh wache ich auf. Es geht auf und ab! Es ist stockdunkel und ich bewege mich ohne mein zutun im Bett und der Wind bläst wie damals im Appartement in Kroatien als es am Meer ordentlich stürmte. Wo bin ich?
Ein paar Sekunden später setzte das Denken ein. Man ist auf einem Kreuzfahrtschiff und es wird wohl Seegang herrschen. Der Wind war nur die Klimaanlage, die ständig temperierte Frischluft in die Kabine bläst. Aus Filmen weiß man, was auf einem Schiff passiert, dass hin- und her schwankt. Alle nicht befestigten Gegenstände fangen an zu rutschen.
Aus diesem Grund schaltete ich das Licht ein und stand sicherheitshalber auf um ein paar lose rumliegende Dinge und besonders wichtig – die Spiegelreflexkamera – zu verstauen. Meine Frau nahm zur Sicherheit eine Tablette gegen Seekrankheit ein, aber etwas später zeigte sich. Schlimm war der Seegang nun gar nicht. Man gewöhnt sich schnell daran und während der restlichen Kreuzfahrtreise verlief es sogar deutlich ruhiger.
Nach halb 10 kamen wir zum Frühstück im Buffetrestaurant an wo sich bereits sehr viele Leute tummelten. Um diese Zeit war das Frühstückangebot (es nennt sich Kontinentales Frühstück) schon deutlich reduzierter, aber immer noch ausreichend um gestärkt in den neuen Tag zu starten.
… unser Kreuzfahrt Reisebericht geht weiter! Bisher veröffentlicht:
- Barcelona (Spanien)
- Casablanca (Marokko)
- Teneriffa (Spanien)
- Madeira (Portugal)
- Malaga (Spanien)
- Rom (Italien)
- Genua (Italien)
Schöner Bericht, gut zu lesen, klasse Fotos! Das gefällt mir!