Bei der Motorsport-Fotografie ist eine gute Ausrüstung, die richtige Foto-Technik und eine passende Vorbereitung gefragt, wenn du eindrucksvolle Fotos schießen willst. Es bleibt kaum Zeit, den vorbeirasenden Boliden im richtigen Moment zu erwischen, aber wenn alles geklappt hat, wird man mit „Wow-Bildern“ belohnt.
In Österreich bieten besonders Rallyes die Gelegenheit, seine Leidenschaft für Motorsport-Fotografie auszuleben. In Gegensatz zur Formel 1 und MotoGP am Red Bull Ring bist du hier direkt am Geschehen. Mit der Kamera hautnah an der Straße. Zoom-Objektive sind hier oft fehl am Platz. Lies hier mehr zum Thema Motorsport-Fotografie und erfahre wo du interessante Rallyes fotografieren kannst:
- Fototipps auf einem Blick
- Interview mit Rallye-Fotografen
- Wissenswertes über den Rallye Motorsport in Österreich
- Termine der Rallye Staatsmeisterschaft in Österreich
- Rebenland Rallye
- Südsteiermark Classic: Oldtimer unterwegs im steirischen Weinland
- Ennstal Classic
- Planai Classic Oldtimer-Rallye
- Austrian Rallye Legends
- Internationaler Rallyesport
Tipps zur Rallye Motorsport-Fotografie
- Sei früh genug am Fotospot: Wenn eine Rallye gut besucht ist, ist es um so schwerer einen aussichtsreichen Platz zum Fotografieren zu ergattern.
- Sicherheit bei der Motorsport-Fotografie geht immer vor: Manchmal ist es besser ein bisschen im Hintergrund zu agieren. Oft eigenen sich dafür Hänge oder Aufschüttungen an der Straße oder auch eine Litfaßsäule.
- Schaue dir die Rallyestrecke zu Hause auf Google Maps an: Mit der Online-Karte kannst du dir einen guten Überblick über die Topografie der Sonderprüfungen zurechtlegen. Die markierten Stellen werden gespeichert und in die jeweilige Sonderprüfung unbenannt. So kannst du dich stressfrei mit der Kamera zur Rallye auf den Weg machen, die markierten Punkte einfach mit dem Smartphone ansteuern, ohne nachher mit der Suche Zeit zu vergeuden. Aber Achtung, was du berücksichtigen musst, ist der Zuseher-Andrang vor Ort.
- Positioniere dich neben einem Feldweg: Es gibt im Rallyesport nichts Schöneres, als die Autos auf trockenen Schotter zu knipsen. Der Nachteil an diesem Standort kann sein, dass sich irgendwann der Staub nicht mehr legte und nur mehr Umrisse der Autos zu erkennen sind.
- Werden Rundkurse später noch einmal befahren, hast du genug Zeit um zu entscheiden in was für einer Einstellung du deine Bilder machst.
- Perfekte Drifts fängst du am besten in einer Kehre ein: Wenn die Strecke davor noch eine lange Bergab-Passage aufweist, bringt das die Bremsscheiben zum Glühen und ergibt für dich Hammer-Fotos.
- Nutze einen Blitz mit Fernauslöser an langsamen Stellen wenn es dunkel wird.
Interview mit Rallye-Fotografen
Amateur-Fotograf Elmar Schaunitzer aus der Gegend von Liezen zieht es regelmäßig zu Rallyes um dort beeindruckende Fotos zu machen. Wir führten mit ihm ein Interview über seine Leidenschaft:
FOTO & REISEMAGAZIN: Hallo Elmar, woher kommt deine Leidenschaft für die Rallye Fotografie?
Elmar Schaunitzer: Meine Leidenschaft für den Rallyesport habe ich in meiner Kindheit entdeckt. In den 80er Jahren war ich mit meinen Eltern das erste mal bei der Steiermark Rallye zusehen und war von Anfang an begeistert. Fotografie war für mich im generellen Sinne interessant, natürlich lässt sich das auch sehr gut mit dem Rallye Sport kombinieren. Man ist in den wunderschönensten Landschaften in Österreich unterwegs, und bekommt mit den Rallyeautos sehr viel Action ins Bild.
Bist du mit der Kamera auch bei anderen Motosport-Veranstaltungen dabei?
Ich bin ein Mensch der sehr viel auf Flexibilität und Spontanität hält. Deshalb ist der Rundstrecken Sport für mich eher uninteressant. Bei einer Rallye bin ich ungebunden und kann jederzeit einen Ortswechsel machen. Mein Traum wäre es, einmal bei der Dakar als Fotograf dabei zu sein.
Welche Rallye fotografierst du am liebsten? Was zeichnet diese aus?
Jede Rallye hat ihre eigenen Kriterien, deshalb fällt es mir schwer eine bestimmte zu favorisieren.
Welche Kamera Ausrüstung und Einstellungen kannst du unseren Lesern
empfehlen? Fotografierst du lieber mit Standardobjektiven, Weitwinkel
oder Teleobjektive?
Meine Foto-Ausrüstung besteht aus einer Nikon D7500 und den Objektiven Nikon 70-200 2.8, Nikon 18-120, Nikon 10-20 und ein Sigma 17-70. Bei den Einstellungen setze ich auf Blendenautomatik (s) Autofokus c und ISO je nach Lichtverhältnissen.
Welche Fehler sollte man bei der Motorsport-Fotografie unbedingt vermeiden?
Man sollte situationsbedingt das richtige Objektiv aufgespannt haben. Wenn es nötig ist, keinen Objektivwechsel machen während Autos vorbeifahren. Da kann der Sensor durch Verschmutzungen stark in Mitleidenschaft gezogen werden. Lieber ein bisschen zu früh auf einer Sonderprüfung als zu spät kommen. Und nimmt dir genügend Zeit um dich umzusehen und eine geeignete Stelle auszusuchen.
Als Fotograf hautnah am Geschehen, aber hin und wieder passieren auch
Unfälle mit Zuschauen bei Rallyes. Wie sind deine Erfahrungen?
Unfälle sind bei Rallyes leider vorprogrammiert, deswegen ist die Sicherheit oberstes Gebot. Jeder hat sich an die Sicherheitsbestimmungen zu halten, die in den Rallybroschüren und auf der etwaigen Rallye-Homepages angeführt werden. Zu Unfällen bin ich mehrmals dazugekommen, diese sind aber zum Glück immer glimpflich ausgegangen.
Wissenswertes über den Rallye Motorsport in Österreich
Die Anfänge vom Rallye Motorsport werden um 1911 bei der historischen Rallye Monte Carlo vermutet. Die Teilnehmer starteten im jeweiligen Heimatland in Richtung der französischen Stadt und führten in Frankreich vor dem Start gemeinsame Fahrertests durch. Die damalige touristische Orientierungsfahrt entwickelte sich über eine Zuverlässigkeitsprüfung der Autos zu dem was eine Rallye heute ausmacht: Bei einem Wettbewerb möglichst kurze Fahrten auf den Strecken zu absolvieren.
Teilweise wird an mehreren Tagen (Etappen) auf normalen Straßen oder auf Feld- und Waldwegen gefahren. Bei Wertungsprüfungen (WP) fahren die Teilnehmer bei einer Rallye auf abgesperrten Strecken von Punkt A nach Punkt B. Gestartet wird überwiegend einzeln in Minutenabständen. Das macht die Motosport-Fotografie recht kurzweilig. Am Ende wird die Summe der Wertungsprüfungen zusammen gezählt und ergibt die Wertung. Da die Rallye-Autos zu den einzelnen Wertungsprüfungen über Verbindungsetappen im öffentlichen Straßenverkehr kommen, sind nur straßenzugelassene Rally-Autos im Einsatz.
Allein die Lust auf Fahrten über Stock und Stein reicht nicht aus, um ein Rallyefahrer zu werden und den Motorsport zu genießen. Dazu bedarf es schon einiges mehr. Sinn macht es, an Trainingsfahrten wie zum Beispiel bei einem Automobilclub teilzunehmen, um in das Geschehen reinzuschnuppern. Denn auch praxisnahe Fahrübungen stehen hier neben der Vermittlung des theoretischen Wissens auf dem Programm. Eine Teilnahme an diesem Sport ist in herkömmlichen Straßenfahrzeugen nicht möglich. Diese Autos müssen zum Beispiel mit einem Überrollkäfig ausgestattet sein. Sämtliche Veränderungen bzw. Umbauten am Fahrzeug haben in den Papieren zu stehen. Denn diese Autos im Motosport müssen laut Gesetz auch den Vorschriften der Straßenverkehrsordnung genügen.
Für die Teilnahme am Rallyesport in Österreich ist der Besitz der nationalen Automobillizenz notwendig. Bekommen kann sie jeder österreichische Staatsbürger, der mindestens 18 Jahre alt ist und ein Attest vom Arzt hat, dass er dazu gesundheitlich in der Lage ist. Außerdem muss er eine OSK-Sportfahrerunfallversicherung abschließen.
Termine der Rallye Staatsmeisterschaft in Österreich
Faszination Rallyesport – Vollgas auf unbefestigten Wegen. Rallyesport ist mehr, als nur in einem schnellen Auto zu sitzen und Gas zu geben. Abseits von Straßen auf unbefestigten Wegen mit Vollspeed zu crossen und ans Limit zu gehen, das ist der Reiz dieses Sports. Die Faszination Rallye lebt, weil die Akteure auf ihren Touren den Hauch von Freiheit hautnah erleben. Und die zuschauenden Fotografen sowieso.
- Jänner Rallye: 3. bis 5.1.2020 in Freistadt / Oberösterreich
- Rebenland Rallye: 27. bis 28.3.2020 in Leutschach / Steiermark
- Lavanttal Rallye: 17. bis 18.4.2020 in Wolfsberg / Kärnten
- Wechselland Rallye: (abgesagt) in Pinggau / Steiermark
- Rallye Weiz: 16. bis 18.7.2020 in Weiz / Steiermark
- NÖ Rallye: 18. bis 20.9.2020 in Pöggstall / Niederösterreich
- Rallye W4: 13. bis 14.11.2020 in Horn / Niederösterreich
Rebenland Rallye
Bei der Rebenland Rallye wird die Gegend rund um Leutschach mit seiner einzigartigen Kulisse zum Treffpunkt für alle motorsportbegeisterte Fotografen in der Steiermark. Die Rebenland Rally ist seit ihrer ersten Auflage ein fixer Bestandteil des Mitropa-Rally-Cup (MRC) Kalenders. Der MRC wird unter der Schirmherrschaft des Internationalen Motorsportverbandes FIA durchgeführt. Das Prinzip des Mitropa-Rally-Cups ermöglicht den Teilnehmern kostengünstigen Rallyesport und bietet eine Plattform für Privatfahrer, die Rally-Sport kostengünstig betreiben und bei ausgewählten Veranstaltungen ihre fahrerischen Leistungen unter Beweis stellen wollen.
Eine Besonderheit der Rallye im Rebenland ist die Strecke über die Hügeln der reizvollen Landschaft in der Südsteiermark. Rund um die Motorsport-Veranstaltung erleben die Gäste faszinierende Weinlandschaften und mit einer Vielfalt an Angeboten von Gasthöfen und Buschenschänken bis zu Weingüter und Hopfenbauern eine unvergleichliche Kulinarik der steirischen Weinstraßen. Die vier Rebenland Gemeinden haben eine lange Tradition als Urlaubsdestination im südsteirischen Weinland, so ist auch für Zuseher die zur Rebenland Rallye in der Region übernachten wollen, bestens gesorgt.
Eine positive Bilanz der Rallye in der Südsteiermark ziehen der MSC Wolfsberg mit Obmann Gerhard Leeb als Veranstalter in Verbindung mit Rallyeleiter Helmut Schöpf sowie dem Initiator und Motor der Veranstaltung Bürgermeister Erich Plasch:
Für uns geht es darum, dass die Fahrer immer sehr gerne zur Rebenland-Rallye kommen, dies unter dem von ihnen selbstgewählten Motto, es sei eine Rallye mit Freunden. Dazu kommt die positive Akzeptanz zwischen der ansässigen Bevölkerung mit den Teams und den Aktiven. Natürlich ist für uns auch der wirtschaftliche Aspekt von besonderer Bedeutung. Dazu beigetragen haben sicher die Zuschauer, die an den beiden Rallyetagen in die Region gekommen sind.
Technische Daten der Rebenland Rallye
- Gesamtkilometer: 317,70 Kilometer
- Inkludiert sind: 16 Sonderprüfungen mit einer Distanz von 169,51 Kilometern
- Streckenbeschaffenheit: 100 % auf Asphalt
- Start und Ziel ist die Marktgemeinde Leutschach an der Weinstraße
Südsteiermark Classic: Oldtimer unterwegs im steirischen Weinland fotografieren
Die Südsteiermark Classic eröffnet jedes Jahr am letzten Wochenende im April die Oldtimer-Saison in Österreich und hat sich damit zu einem Fixpunkt in der Oldtimer Szene etabliert. Bei der Autoveranstaltung fahren zahlreiche Teilnehmer aus vielen Ländern mit Oldtimern aus verschiedenen Epochen durch reizvolle Gegenden in der Südsteiermark. Wir waren bereits mehrmals mit der Kamera dabei um Fotos der Südsteiermark Classic Oldtimer Autos in der Steiermark zu machen. Der älteste Oldtimer unter den teilnehmenden Autos wurde 1925, ein Bentley Speed Model, gebaut. Die Jüngsten stammen aus dem Jahr 1973. Für Freunde von Oldtimer, die Gelegenheit für einzigartige Fotos!
Südsteiermark Classic Strecke 2020
Am 24. April 2020 führt die Strecke durch die Steiermark vom Kirchplatz Gamlitz zur großen Süd- und Oststeiermarkrunde. Nach dem Start geht es über den Rechberg in den Norden auf die Teichalm, das größte zusammenhängende Almengebiet Europas – diese Ausblicke in die Oststeiermark – einfach herrlich. Im Tal warten die blühende Apfelstraße und das Thermenland. Nach dem kulinarischen Highlight im Schloß Obermayerhofen – Mittagessen starten die Teams Richtung Schlösserstraße und Vulkanland, wo auf einem Vulkankegel die Riegersburg thront.
Am 25. April 2020 warten interessante Kilometer auf die Teilnehmer der Südsteiermark Classic mit ihren Oldtimer. Die Streckenführung findet aber ausschließlich in der Südsteiermark auf kleinen verwinkelten Weinstraßen statt. Inklusive der beliebten „Kernöleierspeis “ und natürlich Sonderprüfungen auf gesperrten Strecken.
Besondere Herausforderungen bilden die gesperrten Strecken:
- SP Kreuzberg
- SP Römerstraße Einöd
- Kitzecker Bergpreis
- Legendäre Platschbergrennen
Mit dem CHOPARD Welsch Grand Prix im Zentrum von Gamlitz endet die 20. Südsteiermark Classic. Der Höhepunkt für Besucher der Südsteiermark Classic: Ein Stadtrundkurs mitten durch Gamlitz, welcher die Zuseher auf eine Zeitreise durch knapp 100 Jahre Automobilgeschichte entführt. Nostalgisches Motorsportfeeling und die gemütliche Kulinarik der Südsteiermark laden zu einem wunderbaren Samstag Nachmittag ein.
Ennstal Classic in der Steiermark
Die Ennstal Classic Rallye in der Steiermark wartet mit einem internationalen Teilnehmerfeld aus 18 Nationen auf. Auf verkehrsarmen und durchwegs asphaltierten Straßen in der ansprechenden Alpenregion ist Autofahren wie vor 50 Jahren gefragt. Über 100.000 Fans sind laut Veranstalter an der Strecke während des Prologs und Marathons sowie über 20.000 Besucher beim finalen Grand Prix der Ennstal Classic in Gröbming dabei.
Die Rallye-Piloten absolvieren mit ihren Autos – historische Formel-Rennwagen, zweisitzige Rennsportwagen, Prototypen, GTs und Rallye-Autos bis Baujahr 1983- an beiden Fahrtagen jeweils rund 450 km. Die Spannung bleibt bis zum Schluss, denn die Entscheidungen werden in den bis zu 20 km langen Sonderprüfungen fixiert. An geheimen Messpunkten werden der 40 km/h Schnitt für die Epochen I und II sowie der 50 km/h Schnitt für die Epochen III und IV überwacht. Erlaubt sind bei der Rallye im Ennstal ausschließlich mechanische Zeit- und Wegstreckenzähler. Das Finale und der beliebte Zenith Grand-Prix finden im Zentrum von Gröming statt
Die Racecar-Trophy wird bei der Ennstal Classic an vier Orten ausgetragen: Red Bull Ring bei Spielberg, auf der knapp neun Kilometer lange Tauplitzalm Alpenstraße, auf der Landebahn von Österreichs schönstem Alpenflugplatz Niederöblarn und beim Sprint Moosheim-Gröbming präsentieren sich alle Rennautos vor Tausenden Fans beim Demo-Grand Prix von Gröbming.
Planai Classic Oldtimer-Rallye
In der steirischen Urlaubsregion Schladming-Dachstein sind neben tausenden Gästen und Wintersportler im Jänner auch Teilnehmer und Fans der traditionellen Winter-Oldtimer-Rallye Planai-Classic zu Gast. Die Region Schladming-Dachstein mit ihren vereisten Seitentälern, die Dachstein- und Planaistraße als Sonderprüfung, der Flugplatz Niederöblarn und die Trabrennbahn Gröbming, Romantik Hotel Schloss Pichlarn und eine Sonderprüfung im WM Park Planai sind die Kulissen für das Oldtimerfahren am Dreikönigs–Wochenende. All das ohne ABS und andere elektronische Fahrhilfen. Fahren mit dem Auto wie früher, als Autofahren bei Eis und Schnee noch ein großes Abenteuer war.
Die spektakuläre Sonderprüfung auf der 5,2 Kilometer langen Dachstein-Mautstraße bergauf und bergab ist berüchtigt weil sie sehr vom Wetter abhängig ist. Hier gab es von Regen über Glatteis bis Sturm bereits alles, was der Winter in der Region Schladming-Dachstein zu bieten hat. Die Sollzeit für die Bergprüfung bei der Planei Classic Rallye wird dem Straßenzustand angepasst. Das Finale der Planai Classic Rallye beginnt mit der Planai-Bergwertung auf Österreichs bekanntesten Schi-Berg. Von der Mittelstation ins Ziel beim Planaihof. Sie ist jedes Jahr eine Herausforderung für Fahrer und Fahrzeuge. Im WM Park Planai geht das Finale unter Flutlicht in Szene: In einer letzten Sonderprüfung zwischen 4 Lichtschranken können die Zuschauer von den Tribünen die Oldies hautnah verfolgen.
Austrian Rallye Legends
Alljährlich wird der ansonsten so geringe Lärmpegel in der Region durch eine Veranstaltung der besonderen Art um ein Vielfaches überschritten. Die Rede ist von der Austrian Rallye Legends, die in der Phyrn Priel Region und rund um Admont ausgetragen wird. Wer sich für wunderschöne Landschaften und für historische Rallye Fahrzeuge, die im Renntempo bewegt werden interessiert, dem ist diese Rallye ans Herz gelegt.
Heuer findet das Spektakel vom 24. bis 26. September 2020 statt. Los geht es im Admonter Marienpark wo die öffentlich abgehaltene technische Abnahme der Rallye Boliden stattfindet. Hier kommst du hautnah an die Autos ran und kannst dich noch mal stärken bevor es weiter zum Shakedown nach Hall geht.
Das Besondere dieser Rallye im Herbst, ist der am späten Nachmittag beginnende Lichteinfall, der die Haller Mauern und die umliegenden Berge rötlich erstrahlen lässt. Dieses ganze Szenario gepaart mit über 100 Rallye Boliden die über die Sonderprüfung donnern, ist fast schon ein Muss für jeden Rallye Fan. Der Shake down wird bis in die Dunkelheit gefahren. Dann geht es ab in den Service Park um am Freitag durchzustarten.
Am Freitag werden insgesamt 2 Sonderprüfungen im Raum Spital am Phyrn in Angriff genommen, die jeweils 2 mal befahren werden. Die Sonderprüfung Oberweng wird zuerst gefahren. Durch das wunderschöne Landschaftspanorama bietet sich hier die Gelegenheit seine Füße zu vertreten oder kurz Mal die Seele baumeln zu lassen. Gleich nach den Start geht es bergauf wo man nach kurzen Fußmarsch die Boliden entlang den Serpentinen hinauffahren sieht. Die zweite Sonderprüfung (Gleinkerau) befindet sich gleich in der Nähe des Rallyezentrums in Spital am Phyrn.
Die Charakteristik dieser Prüfung ist völlig anders wie die in Oberweng, sie wird wie ein Rundkurs gefahren und die Fahrzeuge kommen 2 mal an einen vorbeigeflogen. Es sind auch nicht so viele Höhenmeter zurückzulegen, da diese Sonderprüfung im Tal gefahren wird. Gleich nach dem Start befindet sich ein Action Point, wo sich jedes Jahr spektakuläre Szenen abspielen. Der Freitag neigt sich zu Ende und der Rallye-Tross übersiedelt in die Steiermark.
Der Samstag beginnt bereits in den frühen Morgenstunden und erstreckt sich über den ganzen Tag. Es werden insgesamt 9 Sonderprüfungen in Angriff genommen, wobei die Streckeneigenschaften und die Charakteristik unterschiedlicher nicht sein könnten. Von Schotter-Asphalt bis Sprüngen- mehreren Höhenmetern, ist alles dabei was Mensch und Material an die Grenzen führt. Mein persönliches Highlight ist der Rundkurs in Hall der am Nachmittag gestartet wird, wo auch ein Teil des Shakedowns vom Donnerstag integriert ist. Es ist alles angerichtet was sich ein Rallyeherz wünschen kann, ein Sprung-Schotter-Highspeed Gerade-Abzweiger und natürlich nicht zu vergessen die Verköstigung, die auch nicht von schlechten Eltern ist.
Internationaler Rallyesport
Die Autos der Hersteller Mitsubishi, Toyota und Subaru waren im internationalen Rallyesport lange Zeit tonangebend. Vor knapp 20 Jahren endete deren Dominanz. Jetzt waren nicht nur die Japaner erfolgreich, sondern auch die französischen Hersteller Peugeot und Citroen konnten wichtige Siege und sogar WM-Titel erringen. So triumphierte beispielsweise Peugeot 2000 bis 2002 nicht nur als Konstrukteursweltmeister, sondern stellte mit Marcus Grönholm 2000 und 2002 auch noch den Einzelsieger. Danach war Citroen am Zug, gewann sieben Mal den Konstrukteurs-Titel. Und ebenfalls in einem Citroen ließ auch Seriensieger Alexander Loeb von 2004 bis 2012 der Konkurrenz nicht den Hauch einer Chance. Ermittelt werden die WM-Sieger aus über 30 Läufen, die sich über den ganzen Erdball verteilen, von Schweden über Finnland bis nach Australien. Kein WM-Lauf, aber dafür sehr prestigeträchtig, ist zudem die Rallye Dakar.
Rallye Monte Carlo
Die Monte Carlo Rallye ist einer der spannendsten und beeindruckensten Rallyes im Ausland. Die Rallye in Monte Carlo ist in erster Linie eine Asphaltrallye, aber das unberechenbare Bergwetter im Fürstentum stellt hohe Anforderungen an die Piloten. Die Teilnehmer müssen mit allem Rechnen – Schnee, Eis oder trockener Asphalt. Es gilt die notwendige Balance zwischen dem notwendigen Grip bei winterlichen Fahrbahnverhältnissen und dem trockenen Asphalt zu finden. Eine kluge Reifenwahl der Rallyefahrer geht dabei auf die besten Kompromisse zwischen den verschiedenen Wetterbedingungen ein. Wie bei jeder anderen Rallye auch zählt die Erfahrung und die Fähigkeit, die Strecke „zu lesen“. Das Finish ist im Palast von Monaco, wo Monarch Prinz Albert die Preise übergeben wird.
Die WRC bezeichnet die Rallye Monte-Carlo als Juwel im Rennkalender, die ist zugleich auch die Älteste. Ins Leben gerufen wurde die Rally im Jahr 1911 um Monte Carlo als Reiseziel bekannt zu machen. Die Teilnehmer starteten bei dem Rennen dabei in verschiedenen europäischen Städten, bevor sie in Monte Carlo zusammen kamen. Berühmt wurde die Monte Carlo Rallye 1966, als Mini Cooper die ersten drei Plätze belegten, bevor sie wegen angeblicher Verstöße der Schweinwerfer Vorschriften disqualifiziert wurden.
Rallye Monte Carlo Fakten
- Start: 21.01.2016
- Ende: 24.01.2016
- Zeitzone: UTC 1
- Kategorie: WRC3, WRC2, WRC
- Sonderprüfungen: 16 (374,89 KM)
- Distanz: 1474,34 KM