MSC Opera rammte Touristenboot in Venedig am Kai

In Venedig rammte heute morgen das Kreuzfahrtschiff MSC Opera beim Einfahren in den Giudecca-Kanal ein am Kai vertäutes Touristenboot. Zwei Menschen wurden dabei leicht verletzt, zwei weitere kamen vorsorglich in ein Spital.  An Bord des Ausflugsschiffes sollen rund 130 Personen gewesen sein. Auf der MSC Opera (gebaut 2004, 275 Meter lang und 32 Meter breit) haben mehr als 3.500 Menschen Platz.

Laut ersten Meldungen hatte das große Kreuzfahrtschiff einen Motorschaden. Zuvor lief es im Rahmen einer Mittelmeerkreuzfahrt die Häfen Kotor, Mykonos, Kerkira (Korfu) und Bari an. Der Motor war blockiert, das Schiff nahm ständig an Fahrt zu. Zwei begleitende Schlepper, versuchten die MSC Opera noch zu stoppen bis ein Schlepptau brach. Als nächstes prallte der Bug der MSC Opera auf die Brücke des Touristenbootes und drückte das kleine Schiff vor sich her. Auf dem Video sieht man gut, wie die Seite der MSC Opera am Kai entlang schrammt.

Der heutige Unfall im Hafen von Venedig zeigt, dass große Schiffe den Giudecca-Kanal nicht mehr passieren sollten. Nach so vielen Jahren der Trägheit sind wir endlich einer endgültigen Lösung nahe, um sowohl die Lagune als auch den Tourismus zu schützen.

twitterte der italienische Verkehrsminister Danilo Toninelli. Auch Venedigs Bürgermeister spricht diese kritischen Worte aus. Videoaufnahmen in den sozialen Netzwerken zeigen, wie Touristen an der Uferpromenade vor dem herannahenden Kreuzfahrtschiff fliehen. Die MSC Opera schrammt mit röhrendem Signalhorn den Kai entlang, bevor sie in das Touristenboot Michelangelo kracht. In der ZIB1 war eine Aufnahme (aufgenommen im Bereich der MSC Opera Brücke), in der von oben zu sehen ist, wie im letzten Moment noch die letzten Besatzungsmitglieder der Michelangelo das Schiff verlassen.

Erst diese Woche gab es am Mittwoch Abend ein tragisches Unglück in Budapest. Auch hier kollidierten zwei Schiffe – ein Flusskreuzfahrtschiff und ein Ausflugsschiff auf der Donau mit südkoreanischen Touristen, welches im Fluss versank. Sieben Todesopfer sind in Budapest bereits zu beklagen, 21 Menschen werden noch vermisst.

Laut Medienberichten hat die Staatsanwaltschaft von Venedig unter anderem Ermittlungen gegen den Kapitän und den Steuermann des Kreuzfahrtschiffes aufgenommen. Beschlagnahmt wurde auch die Blackbox und das Kontrollsystem des Steuers und der Motoren. Die MSC Opera wurde konfisziert und bleibt in Venedig vor Anker. Ein von der Staatsanwaltschaft eingesetztes Expertenteam wird die Sicherheitsvorkehrungen an Bord prüfen.

Stellungnahme MSC Cruises zur MSC Opera (04.06.19 – 10:00 Uhr)

 

MSC Cruises bestätigt, dass die Schweiß- und Reparaturarbeiten abgeschlossen sind. Darauf folgt die Inspektion der Hafenstaatkontrolle. Zeitgleich arbeitet MSC Cruises weiterhin eng mit den beteiligten Behörden zusammen.

 

Stellungnahme von MSC Cruises zur MSC Opera

Nach dem Vorfall mit der MSC Opera in Venedig erhielt MSC Cruises heute Morgen (Anmerkung der Redaktion am 03. Juni) von den Behörden die Genehmigung, mit den Reparaturarbeiten zu beginnen. Der Schaden am Schiff beschränkt sich auf den äußersten Teil des Rumpfes. Derzeit werden Schweißarbeiten durchgeführt, aber der voraussichtliche Zeitpunkt der Fertigstellung dieser Arbeiten steht noch nicht fest. Gleichzeitig dauert die Untersuchung der Ursachen des Vorfalls länger als ursprünglich erwartet, so dass es unwahrscheinlich ist, dass das Schiff heute oder morgen in See sticht.

MSC Cruises hat von Anfang an eng mit den beteiligten Behörden zusammengearbeitet und rund um die Uhr eine umfassende Kooperation angeboten, um alle Fakten zu ermitteln und alle technischen Daten abzurufen. In diesem Zusammenhang hat MSC Cruises beschlossen, die aktuelle Kreuzfahrt zu stornieren und jedem Passagier die vollen Kosten für sein Kreuzfahrticket und alle im Voraus bezahlten Leistungen zu erstatten.

Das Schiff steht jedoch allen Passagieren zur Verfügung, die während dem Aufenthalt der MSC Opera in Venedig bis zum ursprünglichen Ausschiffungsdatum an Bord bleiben möchten. Alle Bordservices und Unterhaltungsangebote sind uneingeschränkt verfügbar. Darüber hinaus wird allen Passagieren ein kostenloser, regelmäßiger Shuttle-Service von und zur Piazza San Marco in Venedig zur Verfügung gestellt.

Für diejenigen Passagiere, die es vorziehen, das Schiff heute oder zu einem anderen Zeitpunkt zu verlassen und nach Hause zurückzukehren, bietet MSC Cruises alle notwendige Unterstützung für den Transport und trägt die Kosten. Für diejenigen Passagiere, die am Samstag, den 8. Juni, in Bari an Land gehen sollen und an Bord bleiben möchten, ist derzeit geplant, dass das Schiff Venedig am Freitag, den 7. Juni, verlässt und Bari am Samstag anläuft. Von da an wird die MSC Opera wie geplant weiterfahren.

Am 4. Juni bestätigte die Reederei, dass die Schweiß- und Reparaturarbeiten abgeschlossen sind. Darauf folgt die Inspektion der Hafenstaatkontrolle.

Link

www.repubblica.it/cronaca/2019/06/02/news/venezia_scontro_tra_una_nave_msc_e_una_barca_fluviale_alla_stazione_marittima-227777952/

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