Der Kreuzfahrtboom in Europa ist weiterhin am Steigen. Im letzten Jahr machten 6,6 Millionen Europäer eine Kreuzfahrt, um drei Prozent mehr gegenüber dem Vorjahr. Kreuzfahrt Destinationen in Europa sind dabei weiterhin sehr beliebt, nur Kreuzfahrten in der Karibik ziehen noch mehr Reisende an, teilte die Cruise Lines International Association (CLIA), weltweit größte Verband der Kreuzfahrtindustrie in Hamburg, mit.
Kreuzfahrten in Deutschland beliebt
Passagierrekord: 1,81 Millionen Deutsche haben 2015 eine Kreuzfahrt unternommen. Das entspricht einem Anstieg um 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Nachfrage nach Kreuzfahrten überstieg in Deutschland deutlich die angebotenen Schiffskapazitäten. Mit einem „nahezu unschlagbaren Preis-Leistungs-Verhältnis“ sei die Kreuzfahrt in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Die neuen Kreuzfahrtschiffe, die im nächsten Jahr auf den deutschen Markt kommen, sollen für einen weiteren Wachstumsschub sorgen. Die Auftragsbücher der Werften von 2016 bis 2019 sind bereits gut gefüllt. Mit 12 weiteren Schiffe mit Kapazitäten von 39.000 Betten im Wert von 8,9 Milliarden Euro.
Auswirkungen des Kreuzfahrtbooms auf die Wirtschaft
- 39 Kreuzfahrtlinien haben ihren Sitz in Europa.
- Diese betreiben 123 Kreuzfahrtschiffe mit einer Kapazität von rund 149.000 Betten
- 73 Schiffe, die von 23 nicht-europäischen Kreuzfahrtlinien betrieben werden, sind mit einer Kapazität von rund 100.000 Betten in Europa im Einsatz.
- Die Gesamtleistung beträgt 40,95 Milliarden Euro.
- 16,89 Milliarden Euro an direkten Ausgaben von Kreuzfahrtlinien und ihren Passagieren und Besatzungsmitgliedern.
- 360.571 Arbeitsplätze in der Kreuzfahrtbranche.
- Mitarbeitervergütungen betragen 11,05 Milliarden Euro.
Laut CLIA trage die Kreuzfahrtbranche wesentlich zur Konjunkturerholung in Europa bei und ist zuversichtlich, dass das Wachstum der Kreuzfahrtbranche in Europa in den kommenden Jahren anhalten wird. Mehr Europäer machen Kreuzfahrten, mehr Kreuzfahrtpassagiere wählen Europa als Reiseziel und mehr Kreuzfahrtschiffe werden in europäischen Werften gebaut. Dies ergäbe einen großen wirtschaftlichen Nutzen für ganz Europa, einschließlich der Küstengebiete, die besonders schwer von dem Konjunkturabschwung betroffen waren. Die Kreuzfahrtbranche und damit verbundene Wirtschaftsbereiche haben 2015 mehr als 10.000 neue Arbeitsplätze in ganz Europa geschaffen und beschäftigten insgesamt 360.571 Menschen. Die Löhne und sonstigen Leistungen für europäische Arbeitnehmer stiegen auf 11,05 Milliarden Euro.
Europäische Werften: Weltweites Zentrum des Kreuzfahrtschiffbaus
Als weltweites Zentrum des Kreuzfahrtschiffbaus bauen europäische Werften nach Angaben der CLIA weiterhin die innovativsten und größten Schiffe. Die Ausgaben für Neubauten und Instandhaltung nahmen im vierten Jahr in Folge zu. Aktuell sind bis 2019 bei europäischen Werften 48 Kreuzfahrtschiffe im Gesamtwert von mehr als 27 Milliarden Euro bestellt. Im Jahr 2015 gaben die Kreuzfahrtlinien 4,6 Milliarden Euro in europäischen Werften aus, was einem Anstieg der Einnahmen um 1,2 Prozent gegenüber 2014 entspricht.