Mit der Kamera auf Reise: Wie Reiseblogger fotografieren

Welche Kameratypen sich Reiseblogger anbieten und auf welche Ausrüstung Fotografen auf Reisen nicht verzichten sollten.

Reisekamera Reiseblogger Ausrüstung

Die beste Kamera ist die, die man gerade dabei hat. Jeder kennt dieses Zitat von Elliott Erwitt, doch ist es wirklich so einfach? Ein genauerer Blick auf die verschiedenen Kameratypen lohnt durchaus wenn man als Reiseblogger unterwegs sein möchte.

Smartphone als Reisekamera

Ein wichtiger Punkt für Reiseblogger ist hierbei Größe und Gewicht der Fotoausrüstung. Jemand der ständig unterwegs ist, möchte auf Reisen nicht durch eine riesige Kamera eingeschränkt werden. Die neueste Generation der Smartphones ist mittlerweile eine ernstzunehmende Option geworden. Ausgestattet mit leistungsfähigen Kameras, oftmals in Zusammenarbeit mit renommierten Kameraherstellern entwickelt, bieten sie bei minimaler Größe eine beachtliche Qualität als handliche Reisekamera. Die neuesten Modelle verfügen hierbei sogar über die Option im RAW-Format zu fotografieren und eine manuelle Blendensteuerung. Andererseits muss man einige Abstriche in Kauf nehmen:

  • Bei schlechten Lichtverhältnissen ist die Bildqualität mit den größeren Kameras nicht mehr vergleichbar.
  • Muss man in ein Motiv hineinzoomen, dann verringert sich die Bildauflösung drastisch.
  • Oftmals haben die Smartphone-Kameras Schwierigkeiten mit der Schärfe bei sehr kleinen Motiven.

Dies ist deshalb problematisch, da diese „Details“ ein wichtiger Bestandteil der Reisefotografie sind.

Unser Titelfoto wurde mit einem Smartphone unter Verwendung der HDR-Automatik in Kroatien aufgenommen.

Welche Kompaktkamera passt zu mir?

Eine weitere Option für Reiseblogger sind Kompaktkameras. Hier gibt es eine sehr große Bandbreite, von den Standard-Kompaktkameras bis hin zu den Premium-Modellen. Hier ist erstmal entscheidend, welches Budget für die Fotoausrüstung zur Verfügung steht. Die Preisspanne geht von ca. 250 Euro bis weit über 1.000 Euro.

Die Standard-Modelle sind vergleichbar mit den Smartphone-Kameras, ergänzt durch einen hohen Zoombereich ohne offensichtlichen Qualitätsverlust. Oftmals verfügen diese Kompaktkameras über einen Klappbildschirm, was ohne Zweifel ein wichtiger Punkt für Reiseblogger ist, bietet er doch erweiterte Selfie-Möglichkeiten, sowohl in der Fotografie als auch beim Filmen (Stichwort Vlogging). Allerdings bieten diese Modelle kaum manuelle Einstellmöglichkeiten.

Dahingegen sind die Premium-Modelle schon beinahe mit den größeren DSLM- und DSLR-Kameras zu vergleichen. Sie verfügen über umfangreiche manuelle Einstellmöglichkeiten, einen Zoombereich ohne Qualitätsverlust, Bildstabilisierung und Aufnahmen im RAW-Format. Ebenso bieten sie teils sehr gute Videofunktionen, mit einer Bildauflösung bis zu 4k. Im Grunde genommen gibt es bei diesen Kompaktkameras als Reisekameras nur zwei Nachteile: den sehr hohen Preis und die fehlende Möglichkeit von Objektivwechseln.

Welche Kompaktkamera passt also zu wem?

  • Für jeden, der überwiegend fotografiert und dies im Automatik- oder Programmmodus tut, ist eine Standard-Kompaktkamera völlig ausreichend.
  • Wer hingegen gerne mit Videos und im manuellen Modus arbeitet, der sollte etwas mehr investieren und sich für ein Premium-Modell entscheiden.

Vor- und Nachteile von Spiegelreflexkameras auf Reisen

Bleibt noch ein letzter Kameratyp: die Spiegelreflexkamera. Sicherlich die Option für geübte Fotografen und Filmer, bietet sie doch die meisten manuellen Einstellmöglichkeiten und beste Bildqualität. Ein weiterer wichtiger Punkt, gerade auf Reisen, sind die Wechselobjektive. Auch wenn die Kompaktkameras einen recht großen Zoombereich haben, so ist die Flexibilität von Wechselobjektiven nicht zu schlagen. Vorausgesetzt natürlich, und hier kommt der Nachteil, man trägt diese schwere Fotoausrüstung mit sich! Mit einer „leichten“ Spiegelreflexkamera und 3 Wechselobjektiven kommen schnell einige Kilogramm zusammen. Die Alternative kann ein Zoomobjektiv mit vielseitiger Brennweite sein, zum Beispiel 24-70 oder 24-105mm. Dies deckt alles von Landschaften bis zum mittleren Telebereich ab.

Spiegellose Systemkamers (DSLM): Die leichtere Alternative als Reisekamera

Betrachtet man die Spiegelreflexkameras, so muss man heutzutage auch die spiegellosen Systemkameras (kurz: DSLM) erwähnen. Die Unterschiede spielen sich überwiegend im Inneren der Kamera ab, sprich in den technischen Details. Für den Fotografen oder Filmer bieten sie aber einige Vorteile. Zum einen natürlich das kompaktere Format und geringere Gewicht, sowohl bei den Kameras selbst aus auch bei den passenden Objektiven. Darüber hinaus bietet eine DSLM die Möglichkeit das „fertige Bild“ bereits im Sucher bzw. auf dem Display zu sehen. So lassen sich etwaige Anpassungen vornehmen, bevor das Bild gemacht wird. Gerade bei der Reisefotografie ein sehr großer Vorteil, denn viele Situationen sind schnell vorüber und man würde sie wohl verpassen, wenn man nach einem ersten Versuch noch die Einstellungen anpassen müsste.

Sowohl digitale Spiegelreflexkameras als auch die spiegellosen Systemkameras, gibt es im Einsteigerbereich bereits unter 1.000 Euro. Bei der Wahl zwischen diesen und den Premium-Modellen der Kompaktkameras kommt es also überwiegend auf Größe, Gewicht und Bedeutung der Wechselobjektive an.

Ausrüstung für Reiseblogger

Was benötigt man abgesehen von der Kamera selbst? Zwei Dinge sind hierbei besonders wichtig. Die Priorität sollte eine gute und vor allem praktische Kameratasche haben. Für Reiseblogger ist es entscheidend schnell und unkompliziert an die Kamera heranzukommen. Wenn man jedes Mal den Rucksack absetzen und öffnen muss, so besteht die Gefahr viele interessante Motive zu verpassen. Praktischer ist hier entweder eine Kameratasche, die man an der Hüfte trägt, oder ein sogenannter „Messenger Bag“, den man über die Schulter trägt und leicht nach vorne ziehen kann um an die Kamera heranzukommen.

Des Weiteren sollte man ein handliches und leichtes Reisestativ dabeihaben. Zwar macht man auf Reisen nicht jedes Foto vom Stativ aus, aber es gibt Situationen, in denen dies durchaus Sinn macht, bzw. sogar nötig ist. Für Aufnahmen in der Dämmerung oder bei Nacht ist ein Stativ absolute Voraussetzung. Auch bei Langzeitbelichtungen, zum Beispiel um das Wasser eines Brunnens „milchig“ wirken zu lassen, oder um Menschen mit dynamischer Bewegungsunschärfe durch eine Aufnahme huschen zu lassen.

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