Ein Stadtausflug nach Zadar ist für Urlauber in Dalmatien eine gute Gelegenheit um Einblicke in die Schönheiten, historische Sehenswürdigkeiten und Kultur Kroatiens zu bekommen. Das Stadtbild der historischen Altstadt, die Meeresorgel und das Lichtspiel an der Promenade zieren so manche Postkarte aus dem Urlaub. Zadar ist eine Stadt mit antiken Wurzeln und zahlreichen romanischen Kirchen und Kathedralen. Die Kirche des Heiligen Donatus ist eine der ältesten kroatischen Kirche und Wahrzeichen von Zadar. Bereits 1396 wurden in der Stadt die Fundamente der ältesten kroatischen Universität aufgestellt. Die Altstadt liegt auf einer geschützten Halbinsel um einen natürlichen Hafen.
Inhaltsverzeichnis
Zadar auf eigene Faust erkunden
Im Rahmen eines Urlaubs auf der benachbarten Insel Pasman nutzten wir einen schönen und warmen Septembertag um am Tag der Rückreise über die Insel Ugljan per Fährverbindung Preko – Zadar wieder auf das Festland überzusetzen. Wo man früher noch mit dem Auto per Fähre direkt in den zentralen Hafen von Zadar gelangte, legen die Autofähren und großen Kreuzfahrtschiffe heute in Gaženica bei Zadar an. Vom neuen Fähr- und Schiffsterminal bis zur Altstadt sind es mit dem Autor nur rund 4 Kilometer. Mit dem neuen Hafen soll das Zentrum und der historische Stadtkern von Zadar verkehrstechnisch entlastet werden und Reisende von der direkten Schnellstraßen-Verbindung zur Autobahn Zadar-Zagreb profitieren.
Der Fünf-Brunnen-Platz verdankt seinen Namen der Errichtung einer großen Zisterne mit fünf geschmückten Brunnen im 16. Jahrhundert um die Trinkwasserversorgung bei einer Türkenbelagerung sicher zu stellen.
Es gibt viele Möglichkeiten die interessanten Plätze von Zadar zu erkunden. Eine beliebte Variante ist die Sightseeing-Tour am Fünf-Brunnen-Platz (Trg pet bunara) am südlichsten Teil der Zadar Altstadt zu beginnen. Hier befindet sich auch der ehemalige Kapitäns-Turm von dessen Dach Besucher einen schönen Panoramablick auf die Altstadt haben. Der Zugang auf das Dach ist kostenpflichtig und kostet 10 Kuna.
Um in die engen Gassen der Altstadt einzutauchen, geht man in Richtung der Straße „Trg Petra Zoranića“, die an dieser Stelle rechts hinter dem im Boden eingelassenem Glas in den Fünf-Brunnen-Platz mündet. Von hier aus führt die Gasse über die „Poljana Šime Budinića“ bis zum „Narodni trg“ Platz (Volksplatz). An diesem Platz befindet sich das alte Gebäude der Stadtwache sowie zwei Cafes.
An zahlreichen Geschäften geht es weiter die Gasse „Široka ulica“ entlang bis zum römischen Forum sowie der dort befindlichen Kirche des Heiligen Donatus – dem Wahrzeichen von Zadar. Nachdem man die Sehenswürdigkeiten am römischen Forum bewundert hat, schlägt man den Weg zum Meer auf der linken Seite ein. Unter schattigen Bäumen oder direkt am Meer auf der Stadtpromenade spaziert man weiter in Richtung Meeresorgel und dem Lichtspielmonument, die an der westlichen Spitze der Halbinsel liegen.
Den Rundgang kann man über einen Spaziergang entlang der Hafenmole wieder zurück zum Ausgangspunkt abschließen oder schlendert noch kreuz und quer durch die historische Altstadt.
Zadar Sehenswürdigkeiten
Neben historischen und modernen Sehenswürdigkeiten kann die kroatische Stadt auch mit schönen Momenten aufwarten. So zeigte sich Alfred Hitchock bei seinem Besuch in Zadar im Mai 1964 überzeugt, dass Zadar den schönsten Sonnenuntergang der Welt hätte. Sogar schöner als der Sonnenuntergang in Key West in Florida. Vom früheren Hotel Zagreb im Zimmer 204 versuchte er die Schönheit des Sonnenuntergangs mit seiner Kamera einzufangen.
Meeresorgel
Bereits seit 2005 gibt es am Ende der Uferpromenade (Riva) eine Meeresorgel. Die vom Architekten Nikola Bašić geschaffene Kunstinstallation erzeugt Musik durch die Wellenbewegung des Meeres.
Durch diese wird Luft in die Orgelpfeifen gepresst, wodurch je nach Wellengeschwindigkeit und Pfeifengröße verschiedene Töne erzeugt werden.
Dazu wurden 35 Rohre mit verschiedenen Längen, Durchmesser und Neigung auf der Ebene mit dem niedrigsten Wasserstand verbaut und mit Pfeifen im Pflaster verbunden, die sieben Akkorde aus fünf Tönen spielen.
Touristen setzen sich hier gerne auf die vom Meer umspülte Treppen der Promenade, schauen entspannt auf die Adria und lauschen den Tönen der Meeresorgel.
Lichtspiel an der Promenade
Gleich daneben sehen Besucher an der Spitze der Promenade einen 22 Meter großen Kreis aus begehbaren Glasplatten eingelassen. Diese fangen das Sonnenlicht ein und erzeugen zum Sonnenuntergang bunte Lichtspiele. Der sogenannte „Gruß an die Sonne“ wurde in Form eines Amphitheaters konzipiert. Um das Amphitheater wurden alle Planeten des Sonnensystems mit ihren Umlaufbahnen dargestellt. Mit dem Sonnenuntergang über dem Meer schalten sich die Beleuchtungselemente ein, die im Kreis eingebaut sind. Das effektvolle Lichtspiel folgt dem Rhythmus der Wellen und der Klänge der Meeresorgel.
Römisches Forum
Die Überreste des Hauptplatzes aus der römischen Zeit befindet sich vor der Kirche des heiligen Donatus und des Bischofspalastes. Das römische Forum in Zadar ist der grösste Platz dieser Art an der Ostküste der Adria. Der 90 x 45 Meter große Platz, begründet vom ersten römischen Kaiser Augustus, war zu römischen Zeiten überdacht und verfügte über Säulenhallen mit Galerien im Obergeschoss. Heute sind nur das Original-Pflaster und die Treppen sowie zwei monumentale Ziersäulen erhalten geblieben. Nur eine steht noch an ihrer ursprünglichen Stelle. Aus dieser Zeit stammende Ketten bezeugen, dass diese einst als Pranger diente. Im Pflaster des Forums wurden Überreste eines Altars gefunden, die auf rituale Blutopfer hinwiesen.
Kirchen & Kathedralen
Kirche des Heiligen Donat – Wahrzeichen von Zadar: Die römisch-katholische Kirche mit dem kroatischen Namen Sveti Donat im historischen Zentrum wurde Anfang des 9. Jahrhunderts auf den Fundamenten des römischen Forums erbaut und gilt als das besterhaltene kroatische Baudenkmal aus altchristlicher Zeit. Der Rundbau der byzantinischen Architektur hat Ähnlichkeiten mit den karolingischen Pfalzkapellen wie in Aachen oder der byzantinischen Architektur Ravennas. In das Mauerwerk wurden antike Steinfragmente und römische Säulentrommeln integriert. Wegen der sehr guten Akustik werden in der Sveti Donat fast täglich klassische Musikabende abgehalten.
Neben der Donatskirche steht die Domkirche der Heiligen Anastasia (Sv. Stošija), die im romanischen Stil erbaut und im 14. Jahrhundert vollendet wurde.
Häfen in Zadar
Auf der westlichen Stadtseite befindet sich der malerische Hafen Fosa am alten Stadttor – die Kopnena Vrata – ein Meisterwerk aus der Spätrenaissance. Von hier führt der Weg durch das 1543 errichtete Landtor zum Stadthalterpalast beziehungsweise zum römischen Forum. Das Tor wurde vom venezianischen Architekten Michele Sanmicheli im Renaissancestil in Form eines Triumphbogens mit drei Toren errichtet. Im mittleren Bogen des Landtors ist die Figur des heiligen Chrysogonos auf Pferden eingemeißelt und stellt zugleich das Wappen der Stadt Zadar dar. Darüber befindet sich mit dem Markuslöwen das Wappen der Republik Venedig. Ab dem 16. Jahrhundert bewachte die dem Landtor gegenüber stehende Zitadelle den Zugang der Stadt vom Festland her.
Neben dem kleinen Hafenbecken Fosa führt ein Pflasterweg an der weitläufigen Stadtmauer entlang und endet am Beginn der etwa 1 km langen Parkpromenade auf der Westseite der Halbinsel.
Auf der östlichen Seite der Halbinsel befindet sich der große Hafen von Zadar. Bis vor einigen Jahren legten hier auch noch die Autofähren von Fährverbindungen mit den umliegenden Inseln und Italien an. Heute legen am Landungssteg kleine Passagierfähren und Ausflugsschiffe an. Im Hafenbecken tummeln sich viele kleine Boote und große Luxusyachten.
Parks in Zadar
Die zwei bekannten Parks, der Königin Jelena Madije Park und der Vladimir Nazor Park (benannt nach einem berühmten kroatischen Schriftsteller) liegen direkt nebeneinander am südlichen Teil der Altstadt. An heißen Sommertagen sind die schattenspendenden Bäume in den Parks sehr willkommen. Der Königin Jelena Madije Park wurde 1829 der erste öffentliche Stadtpark als die Stadt noch eine Stadtfestung war. Bis zur Errichtung der Stadtpromenade war der Park ein beliebter Treffpunkt für die Bevölkerung.
Essen & Trinken in Zadar
Während einer Sightseeing-Tour bietet sich natürlich eine Einkehr in eines der zahlreichen Cafes & Restaurants an. Bei unserem Besuch sind uns viele Restaurants mit italienischer Kost aufgefallen, wir waren aber auf der Suche nach einem Gasthaus mit kroatischen Spezialitäten. Fündig wurden wir beim „Restoran Zadar – Jadera“ mit einem ansprechend ruhigen Gastgarten direkt vor der St. Chrysogonus Kirche, nicht weit Weg vom römischen Forum.
Cevapcici hatte das Restaurant auf Nachfrage leider nicht auf der Speisekarte. So entschieden wir uns für für Pljeskavica mit Pommes und Djuvec Reis als Alternative. Es schmeckte sehr gut. Ajvar durfte auf dem Teller natürlich auch nicht fehlen!
Wer gerne kroatisches Gemüse, Obst und Spezialitäten wie Olivenöl aus regionalem Anbau kaufen und mit nach Hause nehmen möchte, hat am Marktplatz „Gradska tržnica“ zwischen 6 und 13 Uhr Gelegenheit dazu. Zu relativ günstigen Preisen entschieden wir uns für einen Krautkopf, Tomaten und Rote Zwiebeln um wieder zu Hause in Österreich noch so manche kroatische Gerichte auf dem Herd zuzubereiten.
Zadar Fotos
Bei unserer Sightseeing-Tour in der Altstadt von Zadar waren wir mit einer Canon EOS 5D Mark III und EF16-35mm Weitwinkel Objektiv unterwegs. Das Wetter passte perfekt um schöne Fotos von den Sehenswürdigkeiten und der Stadt zu machen.
Parken in Zadar
Neben Kurzparkzonen gibt es in Zadar auch kostenpflichtige Groß-Parkplätze. Am teuersten sind die Parkplätze direkt an der Altstadt und dem Hafen. Gleich in der Nähe der Altstadt empfiehlt sich beispielweise der Parkplatz an der Trg kneza Višeslava. Der Weg dorthin ist mit typischen P-Verkehrstafeln gekennzeichnet. Bei der Einfahrt zieht man ein Ticket, bei der Ausfahrt kann man entweder bei einem Automaten oder beim Parkplatzwächter zahlen. Zumindest war das an diesem Tag der Fall. Von diesem Parkplatz bis zur Mauer rund um die Altstadt auf der linken und dem Beginn des Hafenbeckens auf der rechten Seite sind es nur wenige Gehminuten. Eine Übersicht der Parkmöglichkeiten findet sich auf www.grad-zadar.hr
Sehr interessant, gut recherchiert und gut geschrieben. Gefällt mir sehr gut!
Komplimente fuer die tollen Fotos von Zadar – klasse Artikel!
Schoene Gruesse von der Insel Krk,
Ivan